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Psychotherapie


Auf dem Lebensweg, den Menschen gehen dürfen, begegnen ihnen neben hilfreichen Personen und schönen Erlebnissen auch Probleme und Schwierigkeiten, die es zu meistern und zu bestehen gilt. Es kann auch zu schweren Konflikten, zu Verletzungen, Kränkungen, Defiziten und Mangelerscheinungen  kommen.
Reichen die normalen Anpassungsmöglichkeiten des Menschen nicht aus, oder kann der Mensch im Moment bestimmte Lösungsmöglichkeiten nicht sehen, oder nicht anwenden, weil er sie einfach nicht gelernt hat, kann er Störungen und psychische Beschwerden wie Depressionen, Burn-out, Ängste, oder Suchtverhalten entwickeln.
Es ist wichtig, sich dann rasch Hilfe zu holen. Eine von mehreren Hilfsmöglichkeiten ist es, sich psychotherapeutische Unterstützung zu suchen.
Psychotherapie bedeutet die Heilung seelischer Probleme und Schwierigkeiten mit seelischen Mitteln.
Die Methoden sind dabei im Heilungsprozess der unwichtigere Teil, wie viele Studien zeigen.
Der wesentliche Wirkfaktor einer Psychotherapie ist die therapeutische Beziehung , die im Verlauf der Therapie zwischen Therapeuten und Klienten entsteht.
 
Die Gestalttherapie und die integrative Therapie, die Therapieverfahren, in denen ich ausgebildet bin, sehen in der therapeutischen Beziehung einen wesentlichen Faktor. Der zentrale Begriff der“ Ko-respondenz“ in der Integrativen Therapie drückt aus, dass der Mensch existentiell auf seine Umwelt und auf andere Menschen bezogen ist, sich durch sie entwickelt und ohne sie nicht leben oder überleben kann.  
 
Ein achtsamer und einfühlsamer Umgang mit dem Klienten, der Aufbau von Vertrauen und Sicherheit sind deshalb wesentlich für das Gelingen einer Therapie.
 
Daneben bietet die Integrative Therapie eine Vielzahl an Methoden an, die der Individualität des Menschen entsprechend und je nach dem momentanen Bedürfnis und der momentanen Situation angewendet werden können, um das jeweilige Problem zu lösen und die Beschwerden zu lindern.
 
Neben dem Gespräch können Rollenspiele, in denen das neue Verhalten eingeübt wird, körpertherapeutische Übungen, Entspannungsübungen, Selbstsicherheitsübungen oder ein soziales Kompetenztraining eingesetzt werden.
 
 
Die Bindungstheorie, mit der ich mich in meinem Studium intensiv befasst habe, zeigt, dass Menschen schon in der frühesten Kindheit  bestimmte Beziehungsmuster erlernen. Ohne Bewusstmachung werden diese früh erlernten Beziehungsmuster vom erwachsenen Menschen weiter angewendet und erschweren seine Beziehungen und sein Leben. Durch Therapie lassen sich diese  jedoch zu einem hilfreicheren und zufriedenstellenderen Beziehungsmuster verändern. Auch dies kann Aufgabe einer Therapie sein.
 
Heilung, Wachstum und Veränderung ist möglich. Es braucht dazu Mut, die Dinge anzuschauen und zu sehen, was ist, und was man eigentlich (mit sich selbst) tut. Es braucht Entschlossenheit, um Störendes und Ungesundes zu verändern und Geduld und Ausdauer bei der Veränderung. Rückschläge und Rückfälle sind normal und gehören zum Weg dazu.